Europe For Nature
Über die Initiative
Warum Experten ihre Geschichten teilen und die Europäer auffordern, der Natur und der Nachhaltigkeit bei ihren Entscheidungen Priorität einzuräumen
Unsere Umwelt, unser Haus, ist in einem sehr schlechten Zustand
Jahrzehntelange Forschungen von Zehntausenden Wissenschaftlern lassen keinen Zweifel. Die Natur befindet sich in einem starken Niedergang. Unser Klima verändert sich rasant. Unser Wasser, unsere Luft und unser Boden sind mit giftigen Stoffen verschmutzt. Dieser Umweltzerfall wirkt sich immer stärker auf unsere Wirtschaft, unser Nahrungsmittelsystem und unser Wohlergehen aus. Wenn keine bedeutenden Maßnahmen ergriffen werden, werden die Umweltzerstörung und die Auswirkungen auf das Wohlergehen der gegenwärtigen und der nächsten Generationen unvorstellbar groß sein. Es wird auch deutlich, dass uns die Zeit davonläuft, um erhebliche Umweltauswirkungen auf unsere Gesellschaften zu verhindern.
Europäischer Green Deal in Gefahr
Mit dem europäischen Grünen Deal sollten viele dieser ökologischen Herausforderungen bewältigt werden. Ziel des Grünen Deals war es, die EU in eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft umzuwandeln und Folgendes sicherzustellen:
- Klimaneutralität bis 2050.
- Wirtschaftswachstum entkoppelt vom Ressourcenverbrauch.
- Kein Mensch und kein Ort wird zurückgelassen (ein „gerechter Übergang“).
Der Green Deal erodiert jedoch unter dem Einfluss von Protesten aus dem industriellen Teil des Agrarsektors. Jüngste Maßnahmen der Entscheidungsträger der Europäischen Union deuten auf einen erheblichen Rückzieher bei wichtigen politischen Initiativen hin, die im Green Deal skizziert wurden. Dazu gehören in chronologischer Reihenfolge:
- Das Gesetz für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem wird auf Eis gelegt (Oktober 2023)
- Ein Rückzug von den Vorschlägen für eine umfassende Überarbeitung des Tierschutzrechts (kein Verbot des Exports lebender Tiere in Nicht-EU-Länder; kein Verbot des Verkaufs und der Produktion von Pelzen; keine schrittweise Abschaffung der Käfighaltung von Hühnern, Kaninchen und Enten) (7. Dezember 2023).
- Rücknahme des Vorschlags zur Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden (6. Februar 2024).
- Die Ausklammerung der Landwirtschaft aus den Klimazielen für 2040 (6. Februar 2024).
- Ein Vorschlag zur Abschwächung der Umweltkonditionalitäten in der Gemeinsamen Agrarpolitik (15. März 2024).
- Die Aufhebung des Gesetzes zur Wiederherstellung der Natur (22. März 2024).
- Die Abschwächung des Bodenüberwachungsgesetzes (10. April 2024)
- Die Abschwächung der Richtlinie über Industrieemissionen (nur die größten Viehzuchtbetriebe wurden einbezogen) (12. April 2024)
Besorgnis in der Gesellschaft, einschließlich Experten
Millionen Menschen in ganz Europa, darunter viele aus dem Agrarsektor, sind besorgt über die Umweltprobleme und ihre persönlichen und gesellschaftlichen Folgen. Sie sind besorgt über die jüngsten politischen Entwicklungen, die die Umweltzerstörung mit all ihren Auswirkungen verstärken werden. Diese politischen Entwicklungen widersprechen nicht nur internationalen Abkommen, sondern ignorieren auch die Erkenntnisse und Empfehlungen der wissenschaftlichen Forschung.
Eine der weniger sichtbaren, aber äußerst besorgten Gruppen betrifft Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Diese Mitglieder haben ihre tiefe Besorgnis über die jüngste Erosion der Klima- und Umweltpolitik auf verschiedenen Kanälen zum Ausdruck gebracht, jedoch ohne Erfolg.“
Idee und Ziel von Europe For Nature
Bei einem gemeinsamen Treffen der Wageningen Biodiversity Initiative Ende März 2024 äußerte eine Gruppe von 50 Wissenschaftlern ihre Bedenken hinsichtlich der jüngsten Natur- und Nachhaltigkeitspolitik des Europäischen Parlaments. Bei diesem Treffen entstand die Idee zu „Europe For Nature“, um unsere Bedenken als Wissenschaftler mit der Gesellschaft zu teilen. Ein Kernteam von Wissenschaftlern erarbeitete die Initiative.
Wir möchten den Bürgern Europas verdeutlichen, wie wichtig es ist, der Natur und der Nachhaltigkeit Priorität einzuräumen, und wir möchten sie befähigen, ihre Stimme zu nutzen, indem wir:
- Nutzung des kollektiven Fachwissens, der Erkenntnisse und Visionen von Wissenschaftlern in ganz Europa für eine nachhaltige Zukunft.
- Durch proaktives Engagement und Lobbyarbeit eine breite öffentliche Unterstützung für eine nachhaltige europäische Politik demonstrieren.
Koordinierungsteam
Das Koordinierungsteam besteht aus folgenden Personen.
Arnold van Vliet
Judith Westerink
Dr. Jeroen Candel
Ignas Heitkönig
01.
- Zutiefst besorgt
Wir sind zutiefst besorgt über den Rückgang der Natur in Europa und weltweit und seine Auswirkungen auf heutige und zukünftige Generationen.
02.
— Grüner Deal
Wir fordern die europäischen Staats- und Regierungschefs auf, der biologischen Vielfalt und dem Klima Priorität einzuräumen und den Green Deal in die Tat umzusetzen.
03.
— Priorisieren
Wir fordern alle Europäer auf, bei ihren Entscheidungen der Natur und der Nachhaltigkeit Vorrang zu geben.